„Falscher“ Halbgeschwistertreffer – DNA Test auch bei Spendernummer empfehlenswert

Erfreulicherweise erfahren inzwischen immerhin einige unserer Mitglieder von dem Arzt oder der Samenbank den Namen ihres genetischen Vaters sowie dessen Spendernummer. Über die übereinstimmende Spendernummer haben sich bereits zwei Halbgeschwisterpaare in unserem Verein getroffen (Christin und Christina sowie Laura und Alexandra). Das dachten wir jedenfalls. In Wirklichkeit waren Christin und Christina keine Halbgeschwister, weil entweder der Samenbank oder dem behandelnden Arzt ein Fehler bei der Spendernummer unterlaufen ist. Beide hatten ihre vermeintliche Verwandtschaft zuerst nicht über unseren DNA-Test Family Finder oder einen anderen DNA-Test überprüft.

Dass die Spendernummer möglicherweise nicht richtig ist, kam folgendermaßen heraus: Als Christin sich bei unserem DNA-Test Family Finder registrierte, hatte sie einen Treffer mit drei weiteren Halbschwestern. Die Freude war zuerst groß über unsere Gruppe von insgesamt also fünf Halbschwestern, auch, weil sie zwei Mitglieder betraf, bei denen die Klinik behauptete, sie hätte keine Unterlagen mehr. Für sie hätte es bedeutet, über die Verbindung mit einem Spenderkind, bei dem der Spender noch zugeordnet werden konnte, doch noch Informationen über ihre Abstammung zu erhalten. Christina hatte den Spender ein Mal getroffen und konnte den anderen daher auch einige Informationen zu ihm geben. Zweifel kamen jedoch auf, als das Alter des Spenders mit dem der ältesten der vermeintlichen Halbschwestern abgeglichen wurde: Es hätte bedeutet, dass der Spender schon mit 17 Jahren angefangen hatte zu spenden. Minderjährige Spender zu rekrutieren, trauten wir der Samenbank nicht zu. Schließlich machte auch Christina den Family Finder-Test, und der zeigte: keine Verwandtschaft zu Christin und den anderen. Ob der Fehler bei der Samenbank oder dem behandelnden Arzt liegt, ist fast zwanzig Jahre später kaum feststellbar. Anders als der behandelnde Arzt von Christins Eltern, behauptet die Samenbank, die Zuordnung für Vorgänge vor dem Jahr 2007 nicht mehr vornehmen zu können.

Besonders hart war diese falsche Information natürlich für Christin, die jahrelang geglaubt hatte, dass sie weiß, wer ihr genetischer Vater ist und dass Christina ihre Halbschwester ist. Was bleibt, ist auf der einen Seite, dass Christina weiß, wer ihr genetischer Vater ist, bislang aber doch keine Halbgeschwister gefunden hat, und auf der anderen Seite eine Gruppe von vier Halbschwestern, deren genetischer Vater weiterhin unbekannt ist.

Um solche Fehler auszuschließen, empfehlen wir allen Spenderkindern, die die Spendernummer ihres biologischen Vaters erfahren haben, die Verwandtschaft mit dem Spender sowie Halbgeschwistern auch tatsächlich mit einem DNA-Test, zum Beispiel den von uns empfohlenen DNA-Test Family Finder, überprüfen zu lassen. Der Test kostet inzwischen für unsere Mitglieder nur noch 59 USD plus Versandkosten. Für ältere Spenderkinder, bei denen die Klinik behauptet, keine Zuordung mehr vornehmen zu können, kann die Eintragung außerdem bedeuten, dass sie über ihre jüngeren Halbgeschwister doch noch Informationen über ihren genetischen Vater erhalten können.