Nobelpreis für künstliche Befruchtung

Das Nobelpreiskommittee hat den diesjährigen Nobelpreis für Medizin an den Entdecker der künstlichen Befruchtung Robert Edwards mit der Begründung verliehen, seine zunächst sehr umstrittene Technik habe einem Großteil der Menschen geholfen, für die Unfruchtbarkeit eine große Enttäuschung oder sogar ein lebenslanges psychologisches Trauma bedeutet hätte.

Preis und Begründung sind wie leider so oft sehr elternzentriert und berühren uns teilweise. Eine Befruchtung mit Samenspende ist als Methode nicht so schwierig und daher wesentlich älter, eine In-Vitro-Fertilisation kann aber auch mit einer Samenspende geschehen. Auch Samenspende ist aber eine Methode der künstlichen Befruchtung.

Leider setzen sich die meisten Artikel über die Preisverleihung sehr wenig mit den Konsequenzen auseinander, die diese Entdeckung hatte. Dass 4 Millionen Menschen der Methode ihr Leben verdanken, soll anscheinend genug sein – wie sie sich dann damit fühlen, interessiert nicht. In diesem Zusammenhang finde ich auch den Begriff "Retorten- oder Reagenzblasbaby", der in fast jedem Zeitungsartikel auftaucht, wirklich nicht schön, das klingt nach "auf Bestellung zusammengemixt" – ein Gefühl übrigens, das einige von uns teilen.
Stina