Am 3. Dezember 2017 wurde in der Sendereihe „EchtesLeben“ in der ARD die Dokumentation „Mein Vater, der Samenspender. Auf der Suche nach einem Unbekannten“ von Julia Kaulbars ausgestrahlt. Der Beitrag ist in der Mediathek abrufbar.
„Jörg Seerig sucht seinen Vater – ein anonymer Samenspender, der unauffindbar scheint. Die Fragen, von wem er die Hälfte seiner Gene geerbt hat, was seinen Charakter ausmacht, was ihn mit geprägt hat, bohrt in ihm wie ein inneres Loch.“ Jörg Seerig beschreibt sehr anschaulich, was bei der Suche in ihm vorgeht und vermittelt eine Ahnung von der ethischen und psychologischen Vielschichtigkeit des Themas. Bemerkenswert sind auch die reflektierenden Äußerungen des sehr menschlichen ehemaligen Reproduktionsediziners, der sein Handeln als junger Arzt heute kritisch sieht. Er spricht aus, was in dieser Dokumentation mehr als deutlich wird: Dass die moralische und psychologische Tragweite dieser Form der Familiengründung noch viele Fragen offenlässt.
Eine kleine rechtliche Ergänzung: Das Recht auf Kenntnis der eigenen Herkunft wurde in dem Urteil 1989 lediglich bestätigt, nicht geschaffen. Es ist herrschende juristische Meinung seit spätestens der 60er Jahre. Auf dieses Recht wurde bereits 1970 im Deutschen Ärzteblatt hingewiesen.
Am 3. Februar 2018 folgt ein weiterer Beitrag von Julia Kaulbars zum Thema Samenspende. Darin kommen ein weiteres Spenderkind, ein Samenspender, Experten und Reproduktionsmediziner zu Wort.