Am Montag, den 5. Februar, wurde um 23.30 Uhr in der ARD die Dokumentation Risiko Samenspende von Julia Kaulbars gezeigt. Darin berichtet Spenderkind Nicole Schirm von der Suche nach ihrem genetischen Vater mittels DNA-Test. Nicole hat auf diese Weise mittlerweile drei Halbschwestern und einen Halbbruder gefunden. Die Sendung ist weiterhin über den Link abrufbar.
Spenderkind Jörg Seerig wählte bei seiner Suche den Weg über den direkten Kontakt zum verantwortlichen Arzt. Bereits im Dezember 2017 wurde seine Suche in der ARD-Dokumentation „Mein Vater, der Samenspender. Auf der Suche nach einem Unbekannten“ ausgestrahlt. Der Arzt reflektiert sein damaliges Handeln bemerkenswert und spricht selbstkritisch aus, was manch anderem sich einzugestehen schwer fällt: Dass auch er in der damaligen Situation, der Kinderwunscherfüllung eines Paares, nicht an die wichtigste Person, an das Kind, gedacht hat. Mittlerweile hat Jörg Seerig über einen DNA-Test herausgefunden, dass er und die beiden weiteren uns aus Zwickau bekannten Spenderkinder Halbgeschwister sind.
Die Ambivalenz der Samenspendepraxis wird auch im Interview mit Samenspender „Peter“ aus Erlangen deutlich. Dieser wusste zwar von Anfang an, dass seine genetischen Kinder ihn später kontaktieren können. Im Laufe der Zeit ist seine Unsicherheit gewachsen, wie er mit diesen langfristigen Konsequenzen als genetischer Vater von möglicherweise 15 Spenderkindern umgehen kann. Am liebsten würde er anonym bleiben.
Auch das ab Juli 2018 in Kraft tretende Samenspenderregistergesetz wird hinterfragt und von verschiedenen Seiten für unzureichend bewertet. Auch aus unserer Sicht bestehen deutliche Regelungslücken.