Auch einige ehemalige Patienten der Reproduktionsmedizin stehen dieser inzwischen kritisch gegenüber. Dr. Magdalena Telus berichtete im Deutschen Ärzteblatt vom 24.12.2001, dass sie bei ihrer eigenen Behandlung nicht über die psychischen und sozialen Folgen aufgeklärt wurde. Die körperlichen Risiken wurden verharmlost und ihr Zögern mit dem Motte nur labile Frauen reagieren so abgehandelt. Die Ärzte hätten einen ungeplanten Aktionismus gezeigt, der ihr den Eindruck vermittelt habe, einer unberechenbaren Maschine ausgeliefert zu sein. Die allgemeinen Denkfiguren in der Reproduktionsmedizin seien darauf ausgerichtet, dass Kinderlosigkeit eine Krankheit und Reproduktion Pflicht sei und alles wegen der Wichtigkeit der genetischen Verwandtschaft geschehen müsse.
Aufgrund der Behandlung trug Frau Dr. Telus einen Schaden davon, welcher von der Ärztekammer Nordrhein als Kunstfehler anerkannt wurde. Mit dem nun in Essen seit August gegen die Praxis stattfindenden Gerichtsverfahren möchte sie über ihren Einzelfall hinaus auf die Gefahren hinweisen, die sich für Frauen aus reproduktionsmedizinischen Behandlungen ergeben können. Ich wünsche ihr mit beiden Anliegen viel Erfolg. Stina