Seit ein paar Tagen befinden sich auf der Internetseite auch Gedanken von Anna, einigen vielleicht bekannt aus dem WDR-Beitrag. Es ist schön, dass langsam mehr Berichte zusammen kommen, und wir haben bisher sehr viele positive Reaktionen darauf bekommen. In dem Spiegel-Thema vor 3 Wochen ging es um Reproduktionsmedizin, leider wieder nur aus der Sicht der Eltern und Ärzte. Begleitend erschienen ein paar Artikel auf Spiegel-Online, darüber ein Bericht in dem ich vorkam. In den anderen Berichten ging es aber wieder nur um Leihmütter und einen eher verantwortungslosen Samenspender, der sich damit aus das Affäre zieht, dass er hofft dass es den durch ihn gezeugten Kindern bei den Wunscheltern doch bestimmt super geht. Ich habe mich bemüht, einige der Artikel bei den links unterzubringen.
Ein anderer sehr interessanter Artikel auf Spiegel-Online handelte dagegen von einer Frau, die erst mit 43 Jahren erfahren hat, dass sie nicht die leibliche Tochter ihrer Eltern ist, sondern nach der Geburt im Krankenhaus vertauscht wurde. Sie sagt, das zu erfahren wäre ein Gefühl als habe das Leben einen gerade k.o. geschlagen. Diese Emotionen konnte ich sehr gut nachvollziehen. Es ist natürlich etwas ganz anderes, als zu erfahren, dass man aus einer anonymen Samenspende stammt. Sie kennt keinen genetischen Elternteil, das war nicht beabsichtigt und sie wurde auch nicht über etwas getäuscht. Aber auch sie möchte jetzt herausfinden, wer ihre genetischen Eltern sind, sie sagt sie möchte Gewissheit haben. Genauso geht es mir auch. Eine Journalistin hat mir vor einigen Wochen gesagt, dass es sehr schwierig zu vermitteln ist, weswegen für einen Men-schen die genetische Abstammung so eine große Bedeutung besitzt. Ich meinte als Antwort, dass den meisten Menschen einfach nicht bewusst ist, wie sehr unsere Identifikation (ob positiv oder negativ) auf den Eltern oder der weiteren Familie beruht. Es ist ein Wissen, das fast alle Menschen ganz natürlich besitzen, und dessen Stellenwert man erst bemerkt, wenn es verschwunden ist. Und dann fühlt man sich k.o. geschlagen oder als würde der Boden unter den Füßen weggezogen …
Stina